Die Socke ist dein bester Freund
Das wichtigste Mittel im Zeckenschutz? Tatsächlich: die Socke. Sie sollte lang genug sein, um die Hosenbeine hineinstecken zu können – so versperrt man Zecken effektiv den Zugang zur Haut. Warum das so gut funktioniert? Weil Zecken, vor allem der bei uns heimische Gemeine Holzbock, am liebsten in Bodennähe lauern – meist in einer Höhe von 10 bis 50 Zentimetern. Dort halten sie sich auf Grashalmen, in Büschen oder auf abgestorbenen Ästen auf.
Und keine Sorge: Zecken springen oder fliegen nicht. Sie warten passiv, bis ein geeigneter Wirt vorbeikommt – also ein Tier oder ein Mensch – und krallen sich blitzschnell fest. Besonders gefährdet sind daher Beine und Füße. Deshalb ist auch geschlossene Kleidung mit festen Schuhen ratsam.
Was tun, wenn sie zugebissen hat?
Wird eine Zecke entdeckt, sollte sie schnellstmöglich entfernt werden – am besten mit einer Zeckenkarte oder Zeckenzange. Wichtig: nicht quetschen oder drehen, sondern gerade herausziehen. Und wenn dabei der Kopf stecken bleibt? Keine Panik! Das ist zwar unangenehm, aber meist ungefährlich – der Körper stößt die Reste in der Regel selbst ab. Dennoch gilt: Die Stelle desinfizieren und in den folgenden Tagen beobachten. Bei Rötungen, grippeähnlichen Symptomen oder einer Wanderröte: bitte ärztlich abklären lassen.
Handy griffbereit? Es kann Leben retten
Auch wenn Zeckenstiche in den meisten Fällen harmlos bleiben, sollten wir andere Insektenstiche nicht unterschätzen – vor allem bei Allergien. Ein Stich in Mund, Hals oder Zunge oder eine plötzliche Reaktion wie Hautausschlag, Atemnot, Kreislaufprobleme oder Schwellungen können lebensbedrohlich werden. In solchen Fällen heißt es: sofort 112 wählen. Lieber einmal zu viel als zu spät.

FSME-Impfung nicht vergessen
Gerade in Süddeutschland und anderen Risikogebieten wird die Impfung gegen FSME empfohlen. Sie schützt vor der durch Zecken übertragenen Virusinfektion, die eine gefährliche Gehirnhautentzündung auslösen kann. Wenn du gerne wanderst, campst oder im Garten arbeitest, lohnt sich ein Blick in den Impfpass – und ggf. ein Termin beim Hausarzt.
Achtung Borreliose!
Neben FSME zählt auch die Lyme-Borreliose zu den häufigsten durch Zecken übertragenen Erkrankungen in Deutschland. Sie wird durch Bakterien ausgelöst und kann unter anderem Gelenke, Nerven und Organe befallen. Ein typisches Frühzeichen ist die sogenannte Wanderröte – ein roter Hautring, der sich um die Einstichstelle bildet und sich langsam ausbreitet. Wer solche Symptome bemerkt oder sich nach einem Zeckenstich unwohl fühlt, sollte unbedingt ärztlichen Rat einholen, denn eine frühzeitige Antibiotikatherapie kann Komplikationen verhindern.
Noch eine Frage an die Apotheke?
Wenn ein Stich stark juckt oder sich entzündet, greifen viele zu kortisonhaltigen Salben. Und ja, es gibt Hydrokortison-Präparate ohne Rezept, aber nur in niedriger Dosierung und in begrenzter Menge – meist zur kurzfristigen Anwendung von bis zu zwei Wochen. Frag einfach in der Apotheke deines Vertrauens nach dem passenden Produkt.
Fazit:
Die Zeckensaison ist in vollem Gange, aber mit ein paar einfachen Maßnahmen lässt sich das Risiko deutlich verringern. Also: Socken hoch, Hosen rein, Zeckenspray auftragen – und die Natur genießen, ohne Sorgen!
Falls nach einem Zeckenstich Beschwerden auftreten oder Unsicherheiten bestehen, stehen wir Ihnen gerne beratend zur Seite. In bestimmten Fällen – etwa bei Rötungen, Fieber oder grippeähnlichen Symptomen – ist eine ärztliche Abklärung wichtig. Ergänzend dazu unterstützen wir Sie in unserer Apotheke individuell bei der Auswahl geeigneter Arzneimittel, Pflegeprodukte oder Zeckenschutzmittel. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!