Magenschmerzen hat wohl jeder mal und meistens sind sie harmlos – mit ein bisschen Ruhe und Kamillentee ist der Spuk meist schnell wieder vorbei. Manchmal aber sind die Schmerzen heftig oder dauern lange an – dann kann es sich um eine Gastritis handeln, also eine Entzündung der Magenschleimhaut. Ist das der Fall, sollte man ein paar Dinge wissen:
Im Magen wird die aufgenommene Nahrung durchmischt, zerkleinert und von Magensaft durchtränkt. Spezielle Zellen produzieren einen zähflüssigen Schleim, der die Magenschleimhaut mit einem dünnen Film überzieht. So wird der Magen vor der aggressiven Magensäure geschützt. Unterschiedliche Faktoren können dazu führen, dass die Schutzschicht angegriffen oder zu viel Magensäure produziert wird. Dies kann zu einer Entzündung der Magenschleimhaut (Gastritis) führen. Entsteht eine akute Gastritis, heilt sie oft recht bald wieder ab. Eine chronische Gastritis hingegen zeigt sich schleichend und ist von Dauer. Aber auch eine akute Gastritis kann einen chronischen Verlauf nehmen.
Die Symptome einer akuten oder einer chronischen Gastritis sind in der Regel gleich. Allerdings treten die Beschwerden bei der akuten Magenschleimhautentzündung plötzlich auf, während Betroffene einer chronischen Verlaufsform lange Zeit nichts von der Erkrankung spüren oder nur leichte Symptome haben. Infolge einer Gastritis kann auch eine Magenblutung auftreten. Dann färbt sich der Stuhl schwarz (Teerstuhl) und es kommt vor, dass Betroffene Blut erbrechen. Gastritis kann ebenso zu Magengeschwüren führen.
Häufige Symptome einer Gastritis:
- Schmerzen im Oberbauch
- Völlegefühl
- Mangel an Appetit bis zu Appetitlosigkeit
- Übelkeit
- Erbrechen
- Sodbrennen
- Häufiges Aufstoßen
- Mundgeruch
Warum bekommt man Gastritis?
Die Ursachen einer Gastritis sind unterschiedlich. Eine akute Magenschleimhautentzündung wird oft durch übermäßigen Konsum von Alkohol oder Kaffee ausgelöst. Aber auch starkes Rauchen und scharfe Gewürze erhöhen das Krankheitsrisiko. Zudem kann die häufige Einnahme bestimmter Schmerzmittel oder Rheumamedikamente die Schleimhaut im Magen reizen. Ebenso gilt Stress als Verursacher einer Gastritis. Auch eine chronische Verlaufsform der Erkrankung kann auf verschiedene Ursachen zurückgeführt werden. Zu den häufigsten chronischen Formen gehört die Gastritis vom Typ B. Meist wird sie durch Helicobacter-pylori-Bakterien verursacht. Patienten erhalten dann oft eine Kombination mehrerer Antibiotika und Protonenpumpenhemmer. Die Helicobacter-pylori-Infektion lässt sich damit in der Regel erfolgreich bekämpfen.
Wie lange dauert eine akute Gastritis?
Da jeder Patient eine andere körperliche Konstitution mitbringt, kann man das nicht genau sagen. Eine akute Magenschleimhautentzündung heilt meist rasch von selbst innerhalb weniger Tage oder Wochen – vorausgesetzt man achtet auf eine magenschonende Ernährung und verzichtet einige Zeit auf alles, was die Schleimhaut reizt.
Was kann man bei einer Magenschleimhautentzündung essen?
Wichtig ist es, die Schleimhaut nicht noch stärker zu reizen. Daher sollte man auf Lebensmittel wie Kaffee, scharfe Gewürze und Alkohol vorübergehend verzichten. Ebenso auf fettreiche Nahrung sowie Rohkost. Besonders magenschonend sind Haferschleim, Zwieback, Suppen, Kartoffelpüree und Reis. Wer aufgrund der Gastritis-Beschwerden keinen Appetit hat, sollte unbedingt auf eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme achten. Kamillentee ist gut, aber auch andere, den Magen beruhigende, Teemischungen werden empfohlen.
Welche Hausmittel helfen bei Gastritis?
Um die Beschwerden einer Gastritis zu lindern, hilft vielen schon das Auflegen einer Wärmflasche oder das Einkuscheln in eine wärmende Decke. Vorübergehend sollten Betroffene sich mit Schonkost ernähren. Haferschleim ist besonders vorteilhaft, da er die Magenschleimhaut schützt. Als Getränke eignen sich Tees und stilles Wasser. Häufig hilft auch Heilerde, da sie Magensäure bindet.
Wie wird man eine Gastritis wieder los?
Wer an einer akuten Gastritis leidet, kann meist durch einfache Anwendungen Linderung erfahren. Ein Tee aus Kamille, Pfefferminze und Süßholz reduziert oft schon die Beschwerden, ebenso eine Wärmflasche oder ein Kirschkernkissen auf dem Bauch. Wird eine Magenschleimhautentzündung durch Stress ausgelöst, sollten Betroffene einen gang runter schalten, sich Ruhe gönnen und vielleicht einige Entspannungstechniken praktizieren. Auch Medikamente können zur Besserung beitragen. So werden unter anderem häufig Antazida, zur Neutralisierung der Magensäure, verordnet. Hinter den Beschwerden kann aber auch eine chronische Gastritis stecken, und da helfen Hausmittel dann meist nicht mehr weiter. Auf jeden Fall sollte man die Ursache der Symptome ärztlich abklären lassen, denn die Erkrankung kann auch einen ernsten Verlauf nehmen.
Welche Medikamente helfen bei Gastritis?
Führen Umstellungen in der Ernährung und Entspannungstechniken nicht zu einer Besserung, dann können gegebenenfalls Medikamente weiterhelfen. Das sind zum Beispiel:
Antazida: Die Wirkstoffe sorgen für eine Neutralisierung der aggressiven Magensäure.
H2-Rezeptor-Blocker: Mittel wie Cimetidin oder Ranitidin reduzieren die Produktion der Säure im Magen. Entzündete Schleimhaut wird vor weiteren Angriffen geschützt und kann sich erholen.
Protonenpumpenhemmer: Die Mittel reduzieren auch die Produktion von Magensäure, sollten aber aufgrund ihrer Nebenwirkungen nur in Ausnahmefällen und nach Rücksprache mit dem Arzt über längere Zeit eingenommen werden. Häufig werden Protonenpumpeninhibitoren (PPI) wie Omeprazol oder Pantoprazol verordnet.
Antibiotika: Die Medikamente wirken gegen krankmachende Bakterien. Daher werden sie im Fall einer chronischen Gastritis vom Typ B häufig verordnet. Meist erfolgt eine Kombination aus zwei oder drei antibiotisch wirkenden Arzneien zusammen mit einem Protonenpumpenhemmer. Die Medikamente sollten etwa sieben Tage lang eingenommen werden, um Helicobacter pylori erfolgreich zu bekämpfen.
Mittel gegen Krämpfe und Brechreiz: Der Arzt kann zudem krampflösende Medikamente (Spasmolytika) und auch solche gegen den Brechreiz (Antiemetika) verordnen.
Vitamin B12: Injektionen mit Vitamin B12 erhalten Patienten, die an einer chronischen Typ-A-Gastritis leiden.
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder –behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Die Beantwortung individueller Fragen durch unsere Experten ist leider nicht möglich.